Fabian Cancellara - Der "Schweizer Düsenjet" im Portrait

Fabian Cancellara - Der "Schweizer Düsenjet" im Portrait
Montag, 11 März 2019

Fabian Cancellara als einen der ganz großen Rennradsportler des frühen 21. Jahrhunderts zu bezeichnen ist keineswegs übertrieben: Das Palmares des Schweizers kann sich sehen lassen! Doppelolympiasieger, vierfacher Weltmeister, etliche weitere Medaillen bei Sport-Großereignissen, 12facher Schweizer Meister...

Fabian Cancellara als einen der ganz großen Rennradsportler des frühen 21. Jahrhunderts zu bezeichnen ist keineswegs übertrieben: Das Palmares des Schweizers kann sich sehen lassen! Doppelolympiasieger, vierfacher Weltmeister, etliche weitere Medaillen bei Sport-Großereignissen, 12facher Schweizer Meister, dreifacher Paris-Roubaix-Sieger, und zum Drüberstreuen noch Etappensiege bei Tour de France und Vuelta a Espana und unzählige Podiumsplätze – beinahe alles, was man im Rennradsport gewinnen kann, hat er in seiner Karriere gewonnen.

Außer die großen Rundfahrten. Das Munziger-Archiv schreibt trocken: „Fabian Cancellara hatte nie auch nur ansatzweise die Chance, die Gesamtwertung der Tour de France zu gewinnen.“ Der Schweizer war einfach kein Rundfahrer, dafür aber ein herausragender Zeitfahrer und Triumphator bei den härtesten Eintagesrennen. 2016 beendete er seine Profikarriere mit dem Olympiasieg im Zeitfahren. Während andere Sportler nach dem Karriereende nicht wissen, was sie mit sich und ihrem neuen Leben anfangen sollen, ist es für den Tausendsassa aus Bern völlig undenkbar, die Füße hochzulegen. Cancellara trainiert für den nächsten Triathlon, tüftelt bei Gore Wear zusammen mit den Ingenieuren an „den besten Radklamotten der Welt“ oder lässt sich bei der „Chasing Cancellara“-Rennserie von Hobby-Rennfahrern jagen.

Der Mann, der erst mit 12 Jahren zum Radrennsport kam, saß mit 17 zum ersten Mal auf einem Zeitfahrrad. Junioren-Nationaltrainer Yvan Girard erkannte sein Talent sofort und noch im selben Jahr gewann Cancellara den Weltmeistertitel im Zeitfahren der Junioren. Viele weitere sollten folgen, unter anderem auch die Siege bei Paris-Roubaix, der Flandern-Rundfahrt und Mailand-Sanremo – das Triple bei den „Monumenten des Radsports“.

In den folgenden Jahren fuhr er seine Konkurrenten in Grund und Boden. Nicht zuletzt deshalb sah sich auch er Mitte der 2000er Jahre Dopingvorwürfen ausgesetzt, behielt aber seine weiße Weste bis zum Ende seiner Karriere 2016. Als die meisten ihn schon abgeschrieben hatten, verließ er die internationale Rennbühne mit einem fulminanten Knall: Vor den Topfavoriten Tom Dumoulin und Chris Froome holte er sich in Rio de Janeiro seinen zweiten Olympiasieg im Zeitfahren. Nun wäre es eigentlich an der Zeit sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. „Nur auf dem Sofa liegen ist aber einfach nicht so mein Ding“, grinst der 38-Jährige verschmitzt. Er ist Mitinhaber der Triathlon-Gesellschaft TriStar, Werbestar für die Nobelmarke IWC und Markenbotschafter des Sportbekleidungsherstellers Gore Wear. „Die Zusammenarbeit mit Gore ist eine Win-Win-Situation für alle“, sagt Cancellara. „Gore profitiert von meinen hunderttausenden an gefahrenen Radkilometern, ich von einer innovativen Bekleidungsmarke.“

Auch sportlich denkt der Berner nicht ans Ausruhen: Cancellara nimmt an Triathlon-Wettkämpfen sowie an seiner nach ihm benannten Rennserie „Chasing Cancellara“ teil.

Beim RennradTestival bei der Dinzler Kaffeerösterei am Irschenberg kann man den „Schweizer Düsenjet“ live erleben und beim CANCELLARA x GORE Ride Out mit ihm auf Ausfahrt gehen. Wer also schon immer mal an der Seite eines Olympiasiegers und Weltmeisters in die Pedale treten wollte, sollte sich schnell anmelden – die Plätze sind begrenzt!


Größte Erfolge:

  • Olympiasieger Einzelzeitfahren 2008, 2016
  • Weltmeister Einzelzeitfahren 2006, 2007, 2009, 2010
  • Juniorenweltmeister Einzelzeitfahren 1998, 1999
  • 12facher Schweizer Meister
  • Paris – Roubaix 2006, 2010, 2013
  • Flandern-Rundfahrt
  • Mailand-Sanremo
  • Etliche Prolog- und Etappensiege Tour de France und der Vuelta a Espana
  • Mannschaftszeitfahren Vuelta a España 2006, 2011